Zukünftige Ereignisse exakt prognostizieren

pro:kons - Software bündelt die "Intelligenz der Masse"

Das Phänomen von "kollektiver Intelligenz" entdeckte der britische Forscher Francis Galton bereits 1906 auf einem ländlichen Markt. Er ließ rund 800 Personen, welche über unterschiedlichste Fachkenntnisse verfügten, das Gewicht eines Ochsen schätzen. Der Mittelwert der Schätzungen betrug 1197 Pfund; das tatsächliche Gewicht des Ochsen 1198 Pfund. Eine Entdeckung der heute unter dem Licht von Prognosemärkten hohe Bedeutung zugemessen wird.

1945 entwickelte der österreichische Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek die These, dass Preise - entstanden durch Angebot und Nachfrage - Indikatoren für verteilte Informationen sind. Prototypisch dafür kann das Börsengeschehen gesehen werden: Aktienkurse zeigen mit ihren oft rasanten Entwicklungen immer wieder wie sensibel Preise auf verteilte Marktinformationen reagieren.

Prognosemärkte bedienen sich dieses Prinzips der Informationseffizienz von Märkten: Sie sammeln verteilte Information und aggregieren so, aus dem Wissen vieler, Prognosen mit hoher Genauigkeit. Fragen rund um aktuelle politische Entwicklungen können dabei genauso prognostiziert werden, wie relevante Unternehmenskennzahlen inklusive signifikanter Entwicklungstrends.

Mag. Günther Fädler und Peter Gollowitsch sind mit Ihrer Software "pro:kons" (http://www.prokons.com) Pioniere im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam betreiben sie bereits seit 1999 Prognosemärkte. "Als wir dann 2002 mit Buchegger, Denoth, Feichtner die Firma BDF-net gegründet haben, entschieden wir uns die Software weiter zu entwickeln. Heute können wir ein ausgereiftes und flexibles Produkt in einem jungen Markt anbieten" freut sich Günther Fädler.

pro:kons fand bereits in einer Vielzahl von Unternehmen Anwendung. Erst kürzlich hat sich die SRG SSR idée suisse, die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, mit ihren sieben Unternehmenseinheiten (Radio und Fernsehen) für den Einsatz von Prognosemärkten entschieden. Ein umfangreiches Projekt im Rahmen der Eidgenössischen Wahlen 2007 (Parlamentswahlen) in der Schweiz befindet sich derzeit in Vorbereitung.

Mag. Günther Fädler: "Prognosemärkte bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Neben öffentlichen Ereignis-Börsen wie zum Beispiel politischen Prognosemärkten sehen wir ein stark steigendes Interesse im unternehmensinternen Einsatz wie z.B. in den Bereichen Beschaffung, Produktentwicklung oder im Projektgeschäft. Hier stehen wir als Softwarelieferant auch Unternehmensberatern aus den verschiedensten Bereichen zur Verfügung."

Bis heute wurde pro:kons auch in mehreren wissenschaftlichen Kooperationen eingesetzt (TU-Wien, Universität Innsbruck und aktuell an der Wirtschaftsuniversität Wien). Neben der vielfältigen Einsetzbarkeit erstaunt vor allem die Präzision der Prognosen immer wieder. In dreiviertel aller Fälle sind Prognosemärkte exakter als etablierte demoskopische Instrumente. Mit ihrer extrem schnellen Reaktionsfähigkeit auf neue Informationsstände etablieren sich Prognosemärkte damit zunehmend als eine sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Marktforschungsmethoden.

Weiterführende Links:
www.prokons.com
Intelligenz der Masse - Francis Galton (Wikipedia)
Friedrich August von Hayek (Wikipedia)
Informationseffizienz von Märkten (Wikipedia)
Wahlfieber